Mittwoch, 27. Juni 2012

Ich habe meine Gründe....

Schon seit Jahren leite ich Gitarrenkurse. Ich unterrichte einzelne Teilnehmer oder auch Gruppen.
In jeder Sitzung ging es natürlich darum zu üben, sich zu verbessern. Akkordgriffe greifen, Fingersätze, Noten, Tabulatur. Solider Unterricht für Menschen, die das Gitarrenspiel beginnen und dabei im wesentlichen an technischen Hürden arbeiten. Häufig fragten mich Teilnehmer nach weiterführenden Lektüren, CDs usw.. Ich antwortete sehr sparsam auf dieses Drängen, weil ich glaubte, selber suchen und auf Entdeckungen gehen ist lehrreicher.

Aber die Rolle als Lehrer verlangte wohl mehr. Im Unterricht blieb das Thema auf das technische Spiel der Gitarre beschränkt. Doch der Wunsch wuchs auch links und rechts des Weges für die Teilnehmer Themen anzusprechen, die sehr wohl zum Umgang mit der Gitarre gehörten.

Nicht nur Bücher waren mein Ziel. Ich wollte die Teilnehmer dort in die Guitar-world einlotsen, wo es um Personen, Geschichten, Entstehung, Werdegang, Veränderung und Meinungen ging.
All diese Themen blieben im Unterricht auf der Strecke.

Klar, ich wollte meinen Unterrichtsform ändern, die Inhalte ausweiten, mit den Teilnehmern in medias res gehen. Was mir fehlten waren die Themen: Konstruktion der Gitarre, Geschichte der Gitarre, alte und moderne Spieltechniken, Personen - Gitarristen vorstellen, Musikrichtungen, Harmonieliehre, Akkordprogressionen usw.. All dies gehört für mich zur Gitarre - ist Bestandteil des Instrumentalunterrichts.
Damit belastete ich die Unterrichtseinheit von 45 Minuten erheblich. 

Nicht jeder verstand diesen Ausflug in die "Theorie" oder diese abrupt  unvermittelte "Entfernung" von dem technischen Spiel auf der Gitarre. Nicht jeder glaubt, dass Wissen die Einstellung ändert. Doch manchmal hilft es zu verstehen, was ich auf der Gitarre tue. Alle Vorstellungen begleiten meine Bewegungen. So ist die Geschichte der Gitarre keine abstrakte Abschweifung, sondern ein Teil des eigenen Spiels.   


Die Folge: Ich habe dann versucht, die Themen in kleinen Portionen in den Unterricht einfließen zu lassen, und verteilte sie über ein halbes Jahr. Gewisse Themen kehren regelmäßig wieder.


Jetzt ist mein Blog nur eine Form meinen Teilnehmern,  die facettenreichen Guitar-world zugänglich zu machen. Hier kann nun jeder nach belieben und eigenen Bedürfnissen den Blog nutzen.  Der Grund für den Blog liegt darin, den Teilnehmern zusätzlichen Content zu bieten. Sie können den Inhalt für sich bearbeiten oder ihn mit in den Unterricht bringen, so dass ein gedanklicher Austausch stattfinden kann. Über Musik zu reden ist meist doch schwer. Nun entdeckt jeder seine Sprache, um über Musik zu sprechen.

Ich habe meine Gründe den Blog als Hilfsmittel und Ergänzung zu meinem Unterricht anzubieten.
Ganz nebenbei vertiefe ich mich selbst auch in die Guitar-world und entdecke dabei viel Neues.
Ich hoffe meine Blogartikel sind für die Leser interessant und inhaltlich richtig und auf dem neuesten Stand.


Danke und willkommen bei Guitar-Inside

Klaus


Montag, 25. Juni 2012

Übungsanleitung

Auf dem Büchermarkt kann sich jeder  eine Menge Tipps einholen zum Thema "Üben".  Ich war selbst einst unterwegs auf der Suche nach einer guten und richtigen Übungsanleitung.  Angetrieben wurde ich von meiner Unzufriedenheit. Für mich selbst suchte ich neue Wege und auch für die Teilnehmer meiner Gitarrenkurse.
Klar das Thema "Üben" ist so gross, dass es sinnvoll ist, Suchfelder und Rubriken einzugrenzen.
Im Bereich Instrumentalunterricht findet jeder allgemeine und spezielle Literatur zu seinem Instrument.

Die Inhalte aus der allgemeinen Literatur zum Thema "Üben" im Bereich Instrumentalunterricht lassen sich sortieren, auswählen und nach den Nutzen für den eigenen Gebrauch abzusuchen.
Ich habe zwei Bücher auf diesem Gebiet ausgewählt:

Mark Andreas Giesecke
Clever üben, sinnvollproben, erfolgreich vorspielen,
Frankfurt am Main 1999

Gerhard Mantel
Einfach Üben. 185 unübliche Überezepte für Instrumentalisten,
Mainz, 3.aufl. 2004.

In diesen beiden Bücher kann jeder selber schauen und die  Übungstricks ausprobieren.

Die Literatur zum Thema "Üben" auf der Gitarre ist nicht weniger zahlreich und unübersichtlich. Aber ich glaube, ich konnte einige wertvolle Fundstücke erwerben und probieren. Allerdings ist es nun wichtig zu wissen, was die eigenen Ziele beim Üben sind - oder zu überlegen, was dir mehr liegt: Übungen für die E-Gitarre oder für die Akustikgitarre.

Ich denke, es lassen sich drei Untergruppierungen feststellen:
Übungen zum Tempo - Solospiel mit Metrum
Übungen zur Spieltechnik - Legato, pull off, hammer on, tapping, arpeggio, Sweep- und alternativ-picking
Übungen zur Fingerfitness - Dehnung, Spreizung, Fingergeschicklichkeit, Kraft usw.


Zu jeder Gruppe habe ich ein Buch für euch:

(Tempo, Skalen, Solospiel)
Achim Görres
Guitar Fitness. Dein individueller Trainingsplan für schnellen Erfolg,
Braunschweig 2008.

(Spieltechniken insbesondere für E-Gitarre, 
kann teilweise auf die Akustikgitarre übertragen werden)
Kevin Dillard,
Arpeggio Madness. The mad guitarist´s guide to Arpeggio mastery, o.O, o. J.


Bernd Kofler,
Warm ups. Professional Fingertraining for Guitarists
Norderstedt 2011.

(Fingerfitness)
Fabian Payr,
Finger-Fitness für Gitarristen. Das tägliche Technik-Training für mehr
Geläufigkeit, Dehnbarkeit und Kraft, München 2.aufl. 2005.

Für die Fans der klassischen Gitarre und auch jene, die gerne Zupfen, kann ein weiteres
Buch empfehlen:

Hubert Käppel,
Die Techniken der modernen Konzertgitarre.
Brühl 2011.

Ich kann mir schon vorstellen, dass nicht jeder sofort alle Bücher kauft, durchliest, übt
und einen Tag später spielend es vorträgt. In der Regel sind es Bücher, deren
Konzept darauf angelegt ist, die Inhalte über einen sehr langen Zeitraum auszuarbeiten. 
Die Arbeit mit diesen Büchern braucht Zeit.

Um den Aufwand zu verkürzen, möchte ich nunmehr meine persönliche Auswahl an 
Übungstipps präsentieren. Die Tipps stammen aus den oben genannten Büchern. Für
mich haben sie sich als wertvoll in der Praxis behauptet; aber schaut selbst.





Sonntag, 24. Juni 2012

Qual der Wahl - aller Anfang ist schwer

Ich habe eigentlich gar nicht gewußt wie schwer es ist, eine Gitarre auszusuchen. Gerade Anfänger denken viel darüber nach. Sie leben in der Befürchtung, gleich am Anfang etwas falsch zu machen.

Welche Gitarre ist denn nun die richtige -  für mich, meinen Freund, meinen Sohn oder meine Tochter.
Es tauchen Fragen über Größen, Preise und Marken auf.

Als ich mit 14 Jahren meine erste E-Gitarre hatte, war es mir egal, ob die Gitarre perfekt war.
Hauptsache ich konnte nun losspielen. Ich war irgendwie heiß, eine E-Gitarre in die Finger zu bekommen.
Ich hatte innerhalb kürzester Zeit drei E-Gitarre bei mir im Zimmer stehen. Erst später machte ich mir Gedanken über die Qualität der Gitarre.

An dieser Stelle möchte ich keine Kauftipps geben, dass werde ich zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.
Jetzt werde ich die Frage eines Schülers aufgreifen. Er wußte nicht genau, ob für den Einstieg ins Gitarrenspiel eine Akustikgitarre oder eine E-Gitarre besser sei. Über dieses Thema kam ich ins Gespräch mit einem Gitarristen. Der spontane Wortwechsel hat mir sehr gefallen und mich angeregt die Gedanken schriftlich niederzulegen.